Abgeordnete fragen
Betrifft: An- und Umfrage an die Nationalratsabgeordneten
Sehr geehrte Frau Nationalratsabgeordnete!
Sehr geehrter Herr Nationalratsabgeordneter!
Als Parlamentarier sind Sie für ein geordnetes Staatswesen mitverantwortlich. Sie haben gewiss bemerkt, dass die meisten, wenn nicht sogar alle Probleme, mit denen Sie, und nicht zuletzt auch die Bürgergesellschaft konfrontiert sind, etwas mit Geld zu tun haben.
Wir gehen daher davon aus, dass ausgehend von einer sinnvollen Definition der Geldmenge (=M1 bestehend aus Bargeld und Sichtguthaben, keine Sparkontenbestände!) bekannt ist,
1. woher die Masse des umlaufenden Geldes kommt, nämlich schon zu über 90% von den Geschäftsbanken;
2. dass eigentlich nur dem Souverän, in diesem Falle vertreten durch die Nationalbank (Zentralbank) das Recht auf Ausgabe von Zahlungsmitten zustehen kann (Geldschöpfungsrecht),
3. dass das Überlassen dieses Vorrechts an Private die Grundsätze einer (liberalen) Gesellschaft verletzt, weil es den einen ein Privileg zuschanzt, das anderen (Privatpersonen und produzierenden Unternehmen) vorenthalten wird (Grundsatz: kein Privater darf Geld erzeugen);
4. dass daher das Überlassen dieses Vorrechts an Geschäftsbanken die Hauptursache der Finanzkrise ist, weil diese eben nicht nur Geld vermitteln, sondern aktive Geldschöpfung betreiben, indem sie Kredite vergeben und Vermögenswerte ankaufen;
5. dass diese Geldschöpfungstechnik eindeutig prozyklisch wirksam ist und die Zentralbanken nicht zuletzt zu jenen Maßnahmen zwingt, die man ihnen vorwirft;
6. dass durch das Überlassen des Vorrechts zur Buchgeldschöpfung an die Geschäftsbanken im Euro Währungsraum jährlich bis zu 300 Mrd. Einnahmen verloren gehen (für Österreich etwa 6-7 Mrd.), mit denen die Staatsverschuldungen um etwa zwei Drittel abgebaut werden könnten;
7. dass der gegenwärtige Geldschöpfungsmechanismus den Wachstumsdruck verstärkt und insofern auch die Umwelt belastet;
8. dass nicht zuletzt eine höchst bedenkliche Umverteilungswirkung von diesem System ausgeht, die Gesellschaften spaltet und demokratische Strukturen aushöhlt, und dies auch die internationalen Beziehungen stört und destabilisiert.
Wenn Ihnen das alles bekannt ist – und davon wollen wir eigentlich ausgehen – dann dürfen wir als verantwortungsbewusste und zugleich besorgte Staatsbürger die Frage an Sie richten, was Sie in Ihrem Aufgabenbereich zu tun gedenken, endlich das Thema „Geldordnung“ für die öffentliche Diskussion zu enttabuisieren. War Ihnen hingegen der eine oder andere Punkt noch nicht geläufig, ersuchen wir Sie eindringlich, sich darüber zu informieren. Wir helfen gerne dabei.
Eine Vollgeldreform einzuleiten bzw. zu unterstützen erachten wir als ersten und wichtigsten Schritt auf dem Weg zur Gesundung des Finanzsystems. Nicht nur zur Festigung der Demokratie als solcher, sondern auch zur Sicherung und Herstellung eines politischen Handlungsraums, was dann auch dementsprechend Anerkennung und Unterstützung in der Wählerschaft finden würde.
„proVollgeld“ e.V., als österreichischer Vertreter einer wachsenden internationalen Bewegung (IMMR International Movement of Money Reform), steht Ihnen mit Experten jederzeit unterstützend und gerne zur Verfügung. Und nicht vergessen: Die Gestaltung der Geldarchitektur ist das höchste zivile Machtinstrument.
Es wird uns freuen, von Ihnen zu hören.
Mit besorgten, staatsbürgerlichen Grüßen
Sie können gerne den Text in „Word“ downloaden, ihn adaptieren und an Ihre Nationalratsabgeordnete(n) senden.